Das Manifest des Metaismus'

Was ist Metaismus?

Ist nicht schon lange genug alles Paradoxe, Seltsame, Sinnlose und eigentlich Unverständliche einfach übergangen worden, weil es sich eben "eingebürgert" hat? Sind es nicht gerade die wichtigen Fragen den Lebens, die einfach nicht gestellt werden, um genervte Blicke zu vermeiden? Wie viel ist schon verloren gegangen, nur weil es nicht in den Zusammenhang gepasst hat, weil es doch jetzt nicht wichtig ist, weil "man" nicht über solche Dinge nachdenkt und keine Zeit dafür hat? Was ist uns deswegen schon an Kunst entglitten? Wir irren blind durch die Welt. Wir verlieren uns in einem Meer aus Begriffen, ohne zu wissen, was sie bedeuten, und machen den ganzen Tag lang komisches Zeug, ohne zu wissen, warum.
Deshalb beschließen wir, dass es an der Zeit ist, sich gegen die Heteronomie des Menschen aufzulehnen, den falschen Sinn, der scheinbar in Allem steckt, beim Namen zu nennen und ihn endgültig zu zertrümmern. Wir wollen alltägliche Gegebenheiten, über die sonst niemand nachdenken würde, aufgreifen und deren Logik hinterfragen. Mit der Flucht in die Metaebene und dem „Warum?“ eines Kindes wollen wir die Herdenmentalität der Menschen in Frage stellen. Dabei hilft das Spiel mit der Logik beim Aufdecken sprachlicher und inhaltlicher Defizite in den Aussagen der Gesellschaft, die sonst niemandem auffallen. Es muss immer weiter abstrahiert und logisch nachgedacht werden, bis sich die Skurrilität des alltäglichen Handelns zeigt. Ihr nennt es Haarspalterei, wir nennen es Kunst. Wir verknüpfen wissenschaftliche Methoden mit künstlerischer Freiheit, um auf eine Welt, in der nichts mehr sicher erklärt werden kann, entsprechend reagieren zu können. Wir lassen das angegriffene Thema nicht mehr aus der Hand, bis aller Scheinsinn zermatscht und alle Ideen aufgebraucht sind. Man muss das Chaos erst systematisieren und logisch-mathematisch durchdenken, um zu begreifen, warum es überhaupt eines ist. Den Menschen muss vorgeführt werden, dass das Weiterdenken gewohnter Prinzipien oft zu Widersprüchen führt und deshalb notwendig ist.
Der Metaist will nicht die endgültige Antwort, er schreibt nichts vor, sondern nimmt nur heraus, betrachtet, zeigt Unstimmigkeiten auf und erfreut sich am dabei entstehenden Chaos. Er weiß, dass es keine richtige Lösung gibt und gerade deshalb sucht er nach ihr. Das Denken darf sich verselbstständigen und spontane Ideen sind genauso wichtig wie geplantes Vorgehen, denn sie befreien den Menschen aus seinen Fesseln der festgefahrenen Weltsicht. Er ist ein Kind in einer Traumwelt und scheut sich nicht davor, frei zu denken und Fragen zu stellen, die eigentlich niemand mehr stellt, denn das oberste Ziel ist nicht mehr Bequemlichkeit, sondern das Schaffen neuer Horizonte. Am Ende des Schaffensprozesses eines Metaisten steht die Einsicht, dass das Konzept vom Sinn im Grunde verwerflich und der ständige Glaube an den Zusammenhang nur eine weitere verzichtbare Gewohnheit der Gesellschaft ist, dass eigentlich nichts wirklich einem Sinn unterliegt (=Zusammenhangsanarchie). Er muss das Spiel mit der Logik meisterhaft beherrschen und den Humor nicht erfinden, sondern aus dem Alltäglichen ziehen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Der Metaist ist Wissenschaftler, Philosoph und Unruhestifter, aber auch gleichzeitig Künstler, der nur kommentieren und die Schlussfolgerungen selbst dem Betrachter überlassen will. Das Chaos inspiriert ihn und zerstört nicht nur, es schafft auch neue Möglichkeiten, sich auszudrücken und bringt die Meere zum Hupfen.

Es gibt kein sicheres Wissen, nur sicheres Anzweifeln.
- pandora und julymorning

Die Geburtsstunde der Stilrichtung ist am 21.12.2012, also der Weltuntergang.
Unsere Waffen sind Wortspiele, Neologismen und Lärm.
Wir wollen, dass der Metaismus eines Tages in den Deutschbüchern steht, also helft uns, werdet Sympathisanten und generiert euren Beitrag zur totalen Entkategorisierung der Welt!

Wer dieses Manifest lustig findet, ist Metaist.

6 Kommentare:

  1. Diesen Umstand wage ich doch sehr zu bezweifeln!

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    1. welchen Umstand?
      man kann nur Behauptungen anzweifeln, keine Umstände, denn die beinhalten in sich, dass man bereits überzeugt ist, dass etwas so ist, du kannst höchstens die Sinnhaftigkeit eines Umstands anzweifeln oder es nicht Umstand nennen

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  2. Der Kommentar einer Psychologie-Studenten: Überaus richtiger, aber doch therapiebedürftiges Stück Sprache...

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  3. Wer möchte kommunizieren?
    Schreibt!
    Wer möchte sich nennen?
    Freundschaft.
    Robert75@gmx.de
    Philosoph

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  4. Bin beGEISTert, beSEELT und beKÖRPERT, ist doch die Meta-Ebene schon immer eine sehr gastfreundliche Zuflucht gewesen, wenn beim Philosophieren in höchsten Höhen und tiefsten Abgründen die Luft dünn wurde.
    heute wollte ich den METAismus erfinden, musste/durfte ent-be-geistert feststellen: da kam mir jemand zuvor! Respekt!
    So mache ich mich nun auf, Quasiismus zu erfinden.
    Beste Grüße Jochen König, Philosoph aus Heidelberg / praxis@weisheits-liebe.de

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Batz was dazu!