Oder?

 Etwas verloren sitze ich vor einem riesigen Haufen Überreste und versuche, mich zu artikulieren. Das gehört so, ich bin das verkannte Genie, es muss so sein. Ich wollte es. So geht das nunmal bei mir, ich mache keine Melodien, ich mache Krach, und ich schreibe auch keine Gedichte - ich werfe Gedanken auf einen Haufen, zünde sie an und renne panisch im Kreis. Oder so. Das ist mein Credo, mein Lebensinhalt, das Ziel allen Strebens ist Zerstörung, destruktive Interferenz ist cool und Musik ohne Noten... sind wir dann nicht frei? Ist das nicht Punk? Ist es nicht wunderbar, das große weite Meer der Möglichkeiten vor sich zu haben und nichts, was einen irgendwo festhält? Ich verkaufe meinen Besitz, verbrenne alle Kunst, wer mitmachen will, bringt einen Vorschlaghammer und Musik mit, das ist es, wir reißen uns los von allen alten Geschichten, wir sind das leere Blatt Papier, alles fließt, so heißt das doch. Das ist doch richtig so, oder? ODER?
Ich rufe es noch ein paar Mal ins Schlachtfeld hinein, aber alles, was um mich noch lebt, ist eine kleine Motte, die ins Licht fliegt und verbrennt.

"Du hast mich wenigstens verstanden.", sage ich.

Stille.

Das ist doch alles Schwachsinn, denke ich und hole das Klebeband.