Wenn ich schweigen könnte, würde ich schweigen. Wäre das Aussage genug, wäre es genau die Aussage, die ich treffen will, aber in dieser Welt muss man schreien, um beim Schweigen überhaupt bemerkt zu werden, das ist das Problem mit dem Nichts, man kann einfach nicht darüber reden. Stattdessen drehen die Worte nur eine Runde durch den Raum, um dann im Sturzflug wieder in mich hinein zu fallen und sich dort mit all den anderen Teilchen auszulöschen, mich von innen zu zerstören und nur noch einen Umriss übrig zu lassen, der aber auch verschwimmt, sobald es neblig wird.
Aber könnte ich es, würde ich schweigen.
Ich laufen den ganzen Tag auf Dornen, auf einem Drahtseil, auf eckigen Kanten und unstabilen Formen, wanke, versuche, die Linie nicht zu verlassen oder zu übertreten, ohne mich daran erinnern zu können, mir das jemals ausgesucht zu haben. Alles, was ich wollte, ist ein Boden. Einer, auf dem man gehen und denken kann und der einem nicht die Füße zersticht. Noch nicht entschieden zwischen aufgefangen werden wollen und langsam aus der kollektiven Erinnerung der Welt verblassen, muss ich weiter meine Schritte berechnen, nur auf die Ritzen treten und niemals auf den sicheren Pflasterstein, nur... warum?
Ich schreie in die Leere und schweige in den vollen Raum, sitze im Glashaus und werfe mit Steinen, aber das Glashaus ist gar kein Glashaus, sondern ein Ereignishorizont.
Danke für deinen äußerst wundervollen Kommentar. Die Worte, ja, mein Sozius, in den ich mich manchmal auch setze, wenn ich nicht auf der Straße bin. Ich denke, den Grund deiner Texte selbst zu ergreifen, es ist ein ähnliches Wagnis wie den Sinn des Lebens zu beschreiben. Vielleicht, ganz so sicher bin ich mir auch nicht.
AntwortenLöschenAber in deine verliebe ich mich jedes Mal auf ein Neues. Das Problem beim Nichts ist immer diese Antimaterie, die man sich nicht vor augen führen kann, deshalb ist sie genauso schwer zu begreifen wie die Stille, denke ich - oder zumindest genauso selten begriffen und wahrgenommen.
Ich meinte den Satz "zum Einrahmen", der stammte nicht von mir, wenn ich mich nicht täusche?!
Ja, Chrome habe ich mittlerweile sogar deinstalliert und pendle noch zwischen Safari un Mozill Firefox.
♥♥♥
wunder
AntwortenLöschenwunder
wunderschön
dieser text.
du verzauberst mich
mit deinen worten
immer wieder.
Lange lange hat meine Antwort auf sich Warten lassen, das tut mir Leid.
AntwortenLöschenManchmal bin ich dir so dankbar für deine Worte, nicht nur deine Texte auf dem Blog, sondern auch deine Antworten. Vielleicht ist es zu selbstgerecht, aber sie räumen jegliche Selbstzweifel aus. Primär sind sie selbstverständlich ein bisschen Seelendesinfektion, für mich, meine Worte, aber sekundär wollen sie auch gefallen, und ich freue mich immer so, wenn dem so ist, auch wenn es nur eine Person ist. Deine Kommentare, sie sind Meisterwerke an sich, und ich habe oft das Gefühl, dass du in zwei, drei Sätzen mehr aussagst als ich in einer halben Seite. Ich bewundere diese Eigenschaft sehr, und deine messerscharfe Wortwahl.
Ich wusste nicht, dass der "Satz zum Einrahmen" von mir stammt, aber ich gehe mal davon aus, dass du das besser weißt, als ich ;)
Ja, bei Chrome funktioniert bei mir auch rein gar nichts mehr!
Ich habe gestern Karten für das Placebo-Konzert gekauft, musste an ich dabei denken, oder besser, wie es wäre, wenn ich dich dort treffen würde. Ich weiß, unrealistisch, aber der Gedanke zählt :)
Ist meine Mail eigentlich angekommen? (ich bin "Jay Kay" übrigens.)
Alles Liebe,
Elena ♥