But don't start to think that's really true.
Genau genommen ist eine Person nicht das, was man sieht. Man kann nach Augenmaß Aussagen über eine leere Hülle machen, ihr Gewicht angeben oder die Haarfarbe, wie sie einem selbst erscheint. Aber was meint man wirklich, wenn man sagt, dieser Mensch? Bestimmt nicht das, was sich in die drei uns sichtbaren Dimensionen packen lässt. Bestimmt nicht den Haufen Atome im Stillstand. Was ich damit sagen will? Ein Mensch ist ein Vorgang. Eine Seele ist ein zeitgebundener Vorgang, den man nur begreifen kann, wenn man imstande ist, die erhaltenen Informationen auszuwerten und sie in einen großen Zusammenhang zu bringen. Wie ein Gedanke nur in zeitlicher Veränderung existieren kann, so ist auch der Mensch, dem man gegenüber sitzt, in Wirklichkeit ein langwieriger Prozess, und man muss über die ganze Landkarte verteilt Ereignisse aufsammeln, entlang der gesamten Strecke fotografieren (da wir ja nur Einzelbilder und einzelne Gedanken aufnehmen), um halbwegs ein Bild von der Bewegung zu haben. Denn der Mensch ist nicht komprimiert auf den Körper mit fester Zeit- und Ortszuweisung. Der Mensch, oder besser: die Person ist etwas, das eigentlich nur in unserer Vorstellung existiert, denn zu keinem gegebenen Zeitpunkt findet man irgendwo eine Persönlichkeit. Die Person ist ein Abbild, das wir uns nur machen können, weil es so etwas wie Zeit gibt (und wer weiß was sonst noch alles). Dieses Abbild sind Gedanken, die auch Prozesse sind, denn zu keinem festen Zeitpunkt existiert ein Gedanke. Und dieses Abbild ist nicht klar umrissen, kann nicht mit irgendeiner Einheit angegeben werden... vielleicht besiedelt es einen bestimmten Bereich in unserem Gehirn, dann ist für uns das die Person. Oder es ist ein Sammelsurium an Erinnerungen, ein Netzwerk, ein Folge von Reizen? Das ist in deinem Bewusstsein ein anderer Mensch. Anscheinend sind Quanten nicht die einzigen, die irgendwo verschwimmen.
Was sonst so los ist? Es gibt Seminararbeitsthemen und ein zweites Halbjahr. (die erste viel zu schnelle Kurve im riesigen Kirchweih-Schleuderkarussel, und der Mikrofonmann ruft "Festhaaalteeeen, jetzt gehts looohos" - oder so ähnlich.) Außerdem Schnee (wer hätte in diese dunklen Tagen noch daran gedacht?), alles ist zu kalt und eine Sonne, die lieber über einem Feld Weizenähren im Sommer geschienen hätte (so sah sie zumindest aus). Und ich? Ich beobachte und sammele Blamagen, um aus ihnen irgendwann schöne Muster zu legen wie aus verschütteten Sandkörnern auf dem Tisch.
Außerdem ist heute alles blau.

Die Blamagen ergeben schöne Muster :)
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