25.05.2013
Konsequenzbetrachtungen
It's something radical in our hands
But nothing logical to our plans
...und was machen wir, wenn wir einen Moment lang das mit dem Respekt vor der eigenen Person vergessen und selbige ins Feuer geworfen haben, aus dem Moment heraus das Erbe verspielt, unsere eigene Handschrift einem Anderen geschenkt, ja geradezu einfach hingeworfen und weggerannt, bevor er etwas sagen konnte? Wie sollen wir dann noch wissen, wie der Mensch im Spiegel heißt, uns erkennen, "uns" sagen, finden? Wer ist dann diese Geschichtsscheibe, die mir aus der Leere eines dunklen Nachtfensters entgegenstarrt und noch irgendwelche Ansprüche auf Ich-sein erhebt und mir etwas zu sagen versucht, die ich aber nicht höre, weil ich alle Brücken zerstört und alle Zusammenhänge zwischen uns beiden zerbrochen habe, ohne Rückflugticket? Ein fremder optischer Sinneseindruck, der nicht mehr bedeutet und auch, wenn ich es mir recht überlege, nie wirklich bedeutet hat, denn was ist das schon, Licht und noch mehr Licht, ein Spiegel.
Wir können das überspielen. Zu wütenden Moment-Menschen werden, die im Licht von Straßenlaternen ihre Zigarettenstummel mit Swing-Schritten austreten und im Regen philosophierend und einsam an Fenstern sitzen, ohne jemals wieder, egal was komme, etwas festhalten zu wollen, weil sie dem Zynismus des Lebens ja bereits ins Auge gesehen haben, durch und in die eigenen Augen, dort ist er, ich hab ihn gesehen, ich will nicht zurück.
Oder aber versuchen wieder aufzubauen.
Aber nein.
Wir doch nicht.
Wozu auch die Zeit verschwenden, wozu braucht man überhaupt eine eigene Person, wenn man ganz gut so klar kommt, mit ein paar Pronomen zur Vortäuschung normaler Existenzstruktur und einem schwarzen Männerhut auf dem nicht ganz sicher stehenden Kopf? Ein wenig sieht es aus, als würde er uns gleich von den Schultern rollen, ja. Aber die rote Königin wird heute noch nicht davon erfahren.
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