11.04.2014

im Herzen auf zu sein

Diskrepanzen, Disparitäten, Dissonanzen - Brennstoff für verkannte Seelen. Ich fürchte mich vor dem Leben, weil ich seine echte Gestalt nicht mehr kenne. Ich kenne die Wände in meinem Kopf, bin die Rauhfasertapete hundert-, millionenmal in Gedanken entlanggewandert, habe jeden Berg und jedes Tal beobachtet, auf zeitliche Veränderungen hin untersucht. Ich kenne nur diesen Raum, und hinter dem Raum sind immer noch mehr Räume, die genauso aussehen. Ich bin der Panther, der sich im Kreis dreht. Ich behalte nichts mehr, entweder, weil ich bereits voll von Eindrücken bin, oder weil ich zum Verarbeiten zu langsam bin. Alle Worte nur noch Buchstabenfolgen, zu groß und zu sperrig zum Begreifen, ich finde mich in keinem davon. Ich bin der Romantiker auf der Suche nach dem Zauberwort - habe es sogar gefunden. Meine Damen und Herren, da ist das Zauberwort! Ich kann es gern verkaufen, es bedeutet mir nichts. Die Tiefen und Höhen hat jemand abgeschnitten, was übrig bleibt, klingt wie ein schlechter 8-Bit-Mix, Nachhall ob der Unendlichkeit unmöglich. Ihr sprecht so viel vom Leben. Ich bin ein handelnder Geist, kein lebender. Ich kann mich entscheiden, hin oder her, aber nichts wird bleiben, vielleicht du, vielleicht aber auch nur ein paar regenverlaufene Tagebuchseiten, die irgendwann mal jemand aus dem Müll zieht und vielleicht dann all die Dinge fühlt, die ich nicht fühlen konnte.

1 Kommentar:

  1. Krasses Bild, krasser Text! :) vom Leben zu sprechen, bedeutet nicht dass man ein lebender Geist ist. Gut dass du ein handelnder Geist bist!

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Batz was dazu!