17.10.2014

What do the waves have to say now?

Vielleicht vermisse ich den Stuck an der Decke eines Ortes, an dem ich einmal gelebt habe, ohne mich erinnern zu können. Ich bin voller Wehmut, wenn ich an die alten, aus vielen Rechtecken zusammengesetzten Spiegel denke, an die Fresken, den Marmorfußboden und das nächtliche Seufzen des Windes in den geschwungenen Fensterrahmen, das Glas, durch das man den Park sieht. Vielleicht habe ich mich in zu kurzer Zeit zu sehr an das Dachfenster in einem Fachwerkhaus gewöhnt, dass ich nur in einem Filmset erahnen konnte, an die Art, wie zu einer tageszeitlosen Sekunde das Licht hindurchfällt, wie die Pendeluhr sich einen Moment lang verirrt und uns alle Zeit gibt, die wir brauchen... vielleicht lebe ich immer nur denselben Traum, vielleicht will ich der Welt davon erzählen, und vielleicht gibt es noch viel mehr solcher Orte. Vielleicht sind sie alle hinter kilometerlangen Wanderwegen und Mauern aus Nebel versteckt, auf dass nie jemand auf die Idee komme, nach ihnen zu suchen. Und was geht es uns auch an, wir haben genug damit zu tun, Aktenkoffer hin und her zu tragen und uns unseren Platz in der wirklichen Welt warmzuhalten. Wenn man nur einmal lange genug das Busfenster studiert, wenn man das richtige Wort findet, wenn man ganz genau hinsieht...


6 Kommentare:

  1. Wow. Einfach nur wow. Unbeschreiblich stimmungsvoll - ich bin sprachlos und verliebt ♥

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    1. danke, Marie! ♥ freut mich, dass es dir so gefällt !

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  2. ich auch :) schöner nebel und toller text!!

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  3. das erste und dritte bild sind einfach unglaublich.

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  4. zuerst den Text zu lesen und dann die Bilder zu sehen, Vollendung und symbiotische Ergänzung in Pixel und Syntax. ;)

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Batz was dazu!