Nachts kann ich nicht schlafen, weil mein Gehirn versucht, mir alle existierenden Farben gleichzeitig zu zeigen und noch mehr. Ich finde das ja okay, aber manchmal protestiere ich dann. Naja. Überleben, habe ich gesagt.
Leave me dreaming on the bed, see you right back here tomorrow.
Ich entschuldige mich beim Leben, bei mir, bei allen anderen. Ihr wisst, dass ich nur überleben will, ein paar Minuten überleben, im sicheren Wissen, dass alles vorbeigeht, im Regen, im Löwenkäfig, auf Schwertern balancierend, überleben. Ich hasse alle meine Wörter, weil sie keinen Ursprung mehr haben. Für Urspünge hat die Welt aber keinen Raum vorgesehen. Vor ein paar Jahren gab es sie noch, aber jetzt müssen wir ja überleben und dabei auch noch möglichst gut abschneiden. Dann werden wir zum Menschsein gezwungen. Kann ich die Karriere beenden und stattdessen Gänseblümchen werden? Nein. Ich wünschte, ich könnte wirklich schreiben, dann wäre das alles hier vielleicht erträglicher.
Ich würde dir gerne einen philosophischen Text dazu schreiben, wie unwichtig das Empfinden eines Zweiten beim Lesen deiner texte ist, wie wenig Anerkennung es wert ist, dass dein anderer dieselben Worte noch einmal durchkaut, wie wenig du darauf geben solltest, aber indem ich dir sage, dass du wundervoll schreibst, tue ich genau das - ich spiele den Zweiten und schreibe mir eine Wichtigkeit zu, derer ich sowieso nicht gerecht werde. Ich werde nicht gegen deine Selbstzweifel ankämpfen, sondern deine These von der Wichtigkeit einer zweiten Meinung füttern, indem ich dir sage: Du schreibst wundervoll, jedes einzelne Wort ist ein Schlag ins Schwarze, niemals zu viel und niemals zu wenig.
AntwortenLöschenI try everyday
AntwortenLöschenTo think of something deep to say
Cause I would like to find the words
That deserve to be heard
Sounds like words are out of style
Silence beckons down the murder mile
I’ll keep on talking to the hand
In a language I don’t understand
If I am an extra in the film of my own life
Then who the hell is the director...