Damit ich mich nicht zu sehr ärgere, nutze ich die Zeit, um gesund zu werden, eine Menge nachzudenken, und schreiben zu lernen. Im Sinne von: nicht auf superinspirierende Situationen angewiesen sein, sondern die Inspiration irgendwie einfach so finden... wie auch immer das aussehen soll. Ich setze mich also mit Tee, Notizbuch und Antibiotika vor den Fernseher und schreibe alle schönen Formulierungen mit, aus dem Mathe-Telekolleg (wenn die Lösungsmenge, die hier gleich der Grundmenge ist... wir müssen Informationen, die Bezug zueinander haben, in mathematische Zeichen umwandeln), ausWeltraumdokus, Scrubs, Werbung. Das Gleiche kann man mit Gesprächen machen. Außerdem alles aufschreiben, auch das, was einem Unwichtig erscheint... es ist mir gerade etwas unheimlich. Ich wusste gar nicht, was ich alles denke, und eigentlich will ich meine inneren Gebilde nicht sehen, so wie einen ein leiser Schauer überkommt, wenn man seine eigenen Organe auf Röntgenaufnahmen sieht...
Es ist nämlich außerdem so, glaube ich:
Um ein guter Fotograf zu sein, braucht man kein teures Equipment. Man muss außerdem nicht das Glück haben, ständig Sonnenuntergängen am Mittelmeer beizuwohnen. Es gibt viele Bilder von Sonnenuntergängen, fast schon zu viele. Aber dieses Glück, zur rechten Zeit am Rechten Ort zu sein, ist, glaube ich, nur eine Nebensache. Und genau so muss es wohl auch beim Schreiben sein, und beim Malen, und beim Bauen von Motoren und überhaupt bei allen Dingen. Wir sollten uns mehr auf die Geschichte konzentrieren, die dahintersteckt.
Und das, meine Lieben, ist meine wundervolle Pappmaché-Arbeit von vor drei Monaten, auf die ich eine 2 bekommen habe, weil die Lehrerin die Proportionen zu unrealistisch fand und das Bein der Tänzerin zu skellettartig und seitdem rebelliere ich gegen ihre Arbeitsaufträge. Schneematsch in everyday life.
Die Rebellion der Kunstlehrerin gegenüber finde ich gerechtfertigt!
AntwortenLöschenAnsonsten:wundervoll ausgedrückt! Diese krampfhafte Suche nach Inspiration, manchal liest man sie aus dem Subtext heraus. Das Alltägliche, uninspirierte, birgt so viel.